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Lieferanten in Forschung und Entwicklung einzubeziehen hat einige Vorteile. Zum Beispiel kann das Unternehmen sicherstellen, dass alle Komponenten seiner Produkte fertigungsgerecht konstruiert sind. Insbesondere bei Gummi- und Kunststoffteilen ist dies relevant, da nur wenige Konstrukteur:innen in diesem Bereich Erfahrungen haben.
In der Praxis gibt es verschiedene Integrationsansätze, abhängig vom Planungshorizont der Produktentwicklung:
Frühzeitiger Kontakt ist in der Regel für beide Seiten zu bevorzugen, da Krisensituationen mit knappen Deadlines somit vermieden werden. Leider unterschätzen einige Fertigungsunternehmen nach wie vor die Komplexität von Gummi- und Kunststoffteilen und wenden sich zu spät an ihre Lieferanten.
Die wohl häufigste prozedurale Integration im Einkauf von Gummi- und Kunststoffkomponenten ist die Nutzung von Rahmenverträgen. Hierbei verpflichtet sich der Anbieter, dem Kunden in einem gewissen Zeitraum eine abgesprochene Menge an Waren zu den vereinbarten Konditionen zur Verfügung zu stellen. In der Praxis gibt es zwei Optionen, Rahmenverträge umzusetzen:
In der Logistik zielt die Lieferantenintegration vor allem darauf ab, Reibungsverluste zu reduzieren, sodass Materialien und Komponenten schneller dort ankommen, wo sie benötigt werden. Ein wichtiger Ansatzpunkt ist die Kommissionierung. Liefert der Anbieter Waren in Verpackungseinheiten, die dem geplanten Verbrauch des Kunden in einem gewissen Zeitabschnitt entsprechen, entfällt für diesen das Umfüllen und Sortieren. Dies reduziert nicht nur den zeitlichen Aufwand für das Lagerpersonal, sondern auch die Menge an Verpackungsmüll.
Weiß der Anbieter beispielsweise, wie viel Material der Kunde für einen durchschnittlichen Fertigungsauftrag verbraucht, kann er die entsprechenden Artikelmengen vorkommissionieren und in Kleinladungsträger füllen, wie sie auch in der Werkshalle des Auftraggebers zum Einsatz kommen. Dieser kann die Kisten direkt von der gelieferten Palette nehmen und weiterverarbeiten. Die Zwischenschritte des Umfüllens und Sortierens entfallen.
Was Elastomer-Komponenten angeht, sollten sich Produktionsunternehmen klarmachen, dass Gummimischungen nur begrenzt lange haltbar sind. Nach etwa vier Wochen fängt das Material an zu überaltern und verliert einen Teil seiner Eigenschaften. Zusätzlich besteht das Risiko einer Vorvulkanisierung, wenn die Temperaturvorgaben beim Transport nicht eingehalten werden.
Infolgedessen sind die Lieferketten im Bereich Gummi etwas fragiler als es bei anderen Materialien der Fall ist. Termingerechte Lieferungen sind in diesen Branchen umso wichtiger, da sie keinen Puffer langfristig auf Lager halten können. Kommt es zu Lieferschwierigkeiten einzelner Komponenten einer Gummimischung, geraten schnell die Liefertermine der fertigen Komponente in Gefahr. Dies kann sich sogar auf mehrere Zulieferer beziehen, falls es sich um eine seltene Komponente handelt, die nur wenige Anbieter im Sortiment haben. Daher ergibt es für Produktionsunternehmen Sinn, Redundanzen in ihrer Supply Chain vorzuhalten und im Zweifelsfall mehrere Gummimischungen freizugeben, damit sie auf Störungen flexibler reagieren können.
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