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Welche Möglichkeiten gibt es?
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Die Werkstoffauswahl ist nicht der einzige Stellhebel, um die Charakteristika eines Gummi- oder Kunststoffprodukts zu beeinflussen. Nachdem der Artikel hergestellt wurde, kann man ihn zusätzlich einer Oberflächenbehandlung unterziehen, um seine funktionalen oder ästhetischen Eigenschaften zu verbessern. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, abhängig vom Werkstoff.
Die folgenden Verfahren sind universell anwendbar und eignen sich für die meisten Kunststoffe und Elastomere.
Bei der Fluorierung wird das Bauteil einem gasförmigen Fluorgemisch ausgesetzt. Dies setzt eine chemische Reaktion in Gang, welche die Wasserstoffatome an der Materialoberfläche teilweise durch Fluoratome ersetzt. Der Prozess macht den Werkstoff gleitfähiger und verbessert seine Witterungs- sowie Temperaturbeständigkeit. Gleichzeitig wird das Bauteil unempfindlicher gegen bestimmte Chemikalien (z. B. Lösungsmittel).
Der Fluorierungsprozess verändert die chemische Zusammensetzung der Materialoberfläche, dringt aber nicht in die Tiefe. Somit bleiben die grundlegenden Eigenschaften des Werkstoffs erhalten. Darüber hinaus kann die Materialoberfläche nur vollständig begast werden. Eine partielle Anwendung ist nicht möglich.
Bei der Beflockung werden Chemiefasern mithilfe eines elektrischen Feldes in einer vorher aufgetragenen Schicht Klebstoff verankert und elektrostatisch ausgerichtet. Das Ergebnis ist eine gleichmäßige textile Oberfläche, die verschiedene Vorteile aufweist. Die Beflockung eines Bauteils …
Es ist möglich, Oberflächen partiell zu beflocken. Hierzu müssen lediglich vor dem Auftragen des Klebstoffs die Bereiche abgedeckt werden, die nicht behandelt werden sollen.
In vielen Industrieunternehmen sind Produkte mit Selbstklebesysteme als Montagehilfe oder als dauerhafte Selbstklebefolie üblich, um eine präzise Positionierung des Artikels zu ermöglichen. Es gibt sie in zwei Varianten: Montagehilfen, die eine geringe Klebekraft haben und zum Positionieren dienen, sowie aufgebrachte Klebefolien, die dauerhaft mit dem Material verbunden bleiben und über eine hohe Klebekraft verfügen. Diese Folien werden in einem zweiten Arbeitsschritt an den entsprechenden Bauteilen aufgebracht.
Ausschnitt im Querformat verwenden
Zu den mechanischen Verfahren der Oberflächenbehandlung (Elastomere) zählt unter anderem Schleifen. So ist es z. B. möglich bei Plattenware die gewünschte Maßhaltigkeit zu erreichen.
Einige Methoden der Oberflächenbehandlung eignen sich nicht für Elastomere, da diese weicher sind als Thermoplaste bzw. Duroplaste und eine geringere Oberflächenenergie aufweisen. Die folgenden Verfahren finden daher nur zur Veredelung im Kunststoffbereich Anwendung.
Bei der Metallisierung wird eine Kunststoffoberfläche mit einer dünnen Metallschicht überzogen. Das häufigste Verfahren ist die Galvanisierung, doch auch das thermische Spritzen oder die chemische bzw. physikalische Gasabscheidung kommen bisweilen zum Einsatz.
Die Metallisierung dient meist dekorativen Zwecken, kann aber auch die Materialeigenschaften verbessern, indem sie beispielsweise die Leitfähigkeit oder die Verschleißfestigkeit erhöht. Das gängigste Metall für dieses Verfahren ist Chrom, aber auch andere Materialien sind denkbar, zum Beispiel Gold, Silber oder Nickel.
Weiche Materialien zu bedrucken (dazu zählen auch viele Elastomere) ist relativ schwierig. Für härtere Kunststoffe gibt es jedoch eine Reihe brauchbarer Verfahren, die mitunter auch komplexere Geometrien bearbeiten können, zum Beispiel den Tampondruck Und Laserbeschriftung. Alternativ lassen sich einige Kunststoffe auch prägen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Oberfläche eines Gummi- oder Kunststoffprodukts nachträglich zu modifizieren. Einige sind ästhetischer Natur, andere verbessern die Materialeigenschaften oder fügen neue hinzu. Allen gemein ist, dass ihre Anwendbarkeit vom jeweiligen Werkstoff abhängt. Einige Kunststoffe und Elastomere eignen sich nicht für bestimmte Verfahren oder erfordern zusätzliche Arbeitsschritte. Daher ist es wichtig, eine vorgesehene Oberflächenbehandlung in der Checkliste zu vermerken und bei der Materialauswahl zu berücksichtigen.
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