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Erfahren Sie, wie die Landtechnik die aktuellen Herausforderungen meisten kann
Einige Kunststoffe sind auf den ersten Blick nicht als solche erkennbar. Ihr Äußeres und ihre Eigenschaften ähneln denen anderer Materialien, was sie für zahlreiche Einsatzgebiete attraktiv macht. Hierzu zählt auch Acrylstein, ein Mineralwerkstoff, dessen Ästhetik an Keramik erinnert und vergleichbare Charakteristika aufweist. Für den Innenbau, gerade in Küche und Badezimmer, ist Acrylstein eine günstige Alternative zu Keramik, mit einigen besondere Vorteilen.
Chemisch betrachtet ist Acrylstein ein Verbundwerkstoff aus Polymethylmethacrylat (PMMA bzw. Acryl) und Mineralstaub. Die Minerale sind als Füllmaterial in eine PMMA-Matrix eingebettet, was dem Werkstoff eine hohe Festigkeit verleiht, ähnlich wie bei Faserverbundstoffen. Acrylstein besitzt eine hohe Härte und Abriebfestigkeit, ist porenfrei und nimmt keine Flüssigkeiten auf, ist also leicht abwaschbar.
Die Eigenschaften von Acrylstein sind mit denen von Keramik vergleichbar, was das Material zu einer guten Alternative im Sanitärbereich macht. Auch im Innendesign kommt er häufig zum Einsatz, da er als Kunststoff leicht formbar ist. Zudem sind die ästhetischen Eigenschaften von Acrylstein sehr flexibel, abhängig von den beigemischten Mineralen und Pigmenten.
Acrylstein ist auch unter anderen Bezeichnungen bekannt, wie Mineralguss, Mineralwerkstoff, Kunststein oder auch Markennamen, wie HI-MACS oder CORIAN.
Für den Endkunden sind die Unterschiede zwischen Acrylstein und Keramik relativ gering. Keramik ist zwar etwas robuster und langlebiger, aber auch deutlich schwieriger zu reparieren. Risse oder Kratzer in Acrylstein sind mit wenig Aufwand zu beheben. Ausbesserungen an Keramik muss hingegen eine Fachperson durchführen.
Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Materialien betrifft die Verarbeitung. Bei der Keramikherstellung wird das Rohmaterial in die gewünschte Form gepresst und anschließend aufgeheizt, bis es durch die Sinterung aushärtet und seine endgültigen Eigenschaften erhält. Dieser Prozess ist energieintensiv, was sich in den höheren Fertigungskosten von Keramikartikeln widerspiegelt. Diese sind meistens teurer als Kunststoffwaren.
Zudem ist Keramik nach dem Sinterprozess nicht mehr umformbar, was seine Einsatzszenarien beschränkt. Vor der Sinterung gibt die Größe des Ofens die Grenzen von Form und Struktur des zu fertigenden Produkts vor. Was nicht in den Ofen passt, kann auch nicht hergestellt werden. Ist die Sinterung abgeschlossen, wird das Material starr und kann nicht länger verformt werden. Daher ist Keramik für komplexe Strukturen oder großflächige Bauteile eher ungeeignet.
Acrylstein ist in erster Linie ein Kunststoffprodukt und kann flexibler verarbeitet werden. Das Material erhält seine Eigenschaften erst, wenn es vollständig abgekühlt ist. Nach dem Aufheizen ist es biegsam und kann leicht in eine beliebige Form gebracht werden. Daher ist es unnötig, eine Anlage (Ofen oder Presse) bereitzustellen, die das fertige Produkt in seinem vollen Umfang aufnehmen kann. Es genügt, die Acrylsteinplatten lokal zu erhitzen und in die gewünschte Form zu bringen.
Während der Verarbeitung kann das aufgeheizte Material etwa per Vakuum in die Form „gesaugt“ werden und schmiegt sich präzise an das Negativ an. Dadurch wird auch für komplexe Formen kein zweiteiliges Werkzeug benötigt, eine einseitige Negativform genügt. Diese kann sogar aus Holz oder einem anderen leicht zu verarbeitenden Werkstoff bestehen, da nur wenig Abrieb oder Belastung auf die Form wirkt. Aus diesem Grund ist die Fertigung von Acrylsteinprodukten vergleichsweise günstig.
Zudem lassen sich Acrylsteinbauteile leicht aus mehreren Komponenten zusammenfügen. Die Komponenten werden an den Kontaktstellen miteinander verschmolzen, während die entstehenden Fugen vollständig verschlossen und aufpoliert werden können. Dadurch wirkt die Oberfläche der Produkte wie aus einem Guss.
Neben der Optik hat die fugenlose Verarbeitung auch praktische Vorteile. Spalten und Zwischenräume sind in der Regel schlecht zu reinigen und zu desinfizieren. Daher ist Acrylstein im Gesundheitsbereich als Material für Möbel und Arbeitsplatten sehr beliebt. Seine fugenlose Oberfläche ist leichter keimfrei zu halten als vergleichbare Werkstoffe.
Was die Haptik angeht, fühlt sich Acrylstein deutlich wärmer an als Keramik oder Tiefengesteine wie Granit. Deren Oberfläche wirkt bei Berührung immer recht kühl, wodurch sie für Komfortbereiche weniger geeignet sind. Acrylstein vermittelt im Gegensatz dazu ein angenehmeres Gefühl.
Hinzu kommen ästhetische Vorteile. Da Acrylstein kein Naturprodukt ist, bietet er mehr Flexibilität bei der optischen Gestaltung. Farben und Muster können aus einer großen Anzahl verfügbarer Varianten gewählt werden, die kaum Kostenunterschiede aufweisen. Bei natürlichen Materialien ist die Auswahl dagegen begrenzt. Hier bestimmen die Abbaugebiete die Verfügbarkeit und den Preis der gewünschten Optik. Eine seltene Natursteinvariante ist zum Beispiel deutlich teurer und schwerer zu beschaffen als die Standardoptionen. Bei Acrylstein spielt dieser Faktor dagegen eine untergeordnete Rolle.
Acrylstein ist ein flexibler Werkstoff, der ähnliche Eigenschaften wie Keramik oder Naturstein aufweist, aber deutlich günstiger in der Herstellung und leichter zu verarbeiten ist. Da es sich bei Acrylstein um einen Kunststoff handelt, ist das Material sehr flexibel einsetzbar und eignet sich für verschiedene Anwendungsfälle auch außerhalb von Küche und Badezimmer. Gerade Unternehmen entdecken Acrylstein mehr und mehr für sich, denn der Werkstoff ermöglicht hochwertige Designelemente und Wandverkleidungen zu einem vergleichsweise geringen Preis.
Erfahren Sie, wie die Landtechnik die aktuellen Herausforderungen meisten kann
Aaron Stoffers hat an der Hochschule Hannover dual Maschinenbau studiert und später ein Masterstudium in BWL absolviert. Seit 2019 ist er bei der Jaeger Mare Solutions als Projektmanager im Bereich Offshore-Windenergie tätig.
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